Das war unser Neujahrskonzert mit den Stuttgarter Salonikern
Von wegen, sich gemütlich im Plüsch räkeln und der Salonmusik des 19. Jahrhunderts lauschen….
In Kooperation mit dem Kulturverein Edenkoben, brachten die Stuttgarter Saloniker am Sonntagvormittag das Publikum im Edenkobener Kurpfalzsaal im wahrsten Sinne des Wortes in Bewegung. Im Pfälzer Dialekt begrüßte Patrick Siben, der Leiter des Orchesters, die Gäste. Mit Witz und Walzer startete das Profiorchester, das nur mit Originalnoten arbeitet, in die Musik der Urgroßväter und Großmütter.
Dieses Ensemble, in Edenkoben vertreten mit 9 Musikern, darunter 3 Frauen, waren ein Garant für äußerst professionell dargebotene Konzertaufführungen. Zum Strauss Walzer, „an der schönen blauen Donau“, verließ der Konzertmeister sein Klavier und bat zum Tanz, was das Publikum begeistert aufnahm und bis zur nachfolgenden Polka fortführte. Kurzweilig, mit Anekdoten aus dem eigenen Leben, Überleitungen zu Geschichte und Pfälzer Musik in Amerika, führte Patrick Siben durch eine atemberaubende Programmvielfalt, von Johann Strauss bis George Gershwin.
Von den Stühlen zum Foyer dirigierte Patrick Siben die begeistere Zuhörerschaft, wo das Orchester vor der Theke spielte und das Team vom Kulturverein Edenkobener Weine und Secco ausschenkte. Unter flotten Jazzklängen ging es wieder zurück auf die Stühle in den Saal. Selten gelingt es einem Konzertleiter ein Orchester und ein Publikum gleichzeitig zu dirigieren. Ebenso selten dürfte es sein, dass eine Musikerin (Kontrabass und Querflöte) auch Balletteinlagen zum Besten geben kann.
Nach Klassik, Operette, Jazz und Big Band Sound neigte sich das abwechslungsreiche Programm dem Ende zu. Aber kein Neujahrskonzert ohne „Petersburger Schlittenfahrt“, eingebettet in die Geschichte eines Pfälzer Kutschfahrers, streng nach Achenbach’s Fahrlehre, trabte das Gespann durch die wunderschöne Pfalz. Auch hier wurde das Publikum eingebunden und spielte im Takt und fliegendem Wechsel die Schellen des Pferdegeschirrs und wurde so Teil des gesamten Orchesters. Nach Zugaben endete das abwechslungsreiche, professionell dargebotene musikalische Programm mit dem stets beliebten Radetzky Marsch.
Beschwingt machten sich die begeisterten Besucher/-innen gegen 13 Uhr auf den Heimweg.
Text: Vera Korell